Bei traumhaften Wetter sind wir als Familie zu einer Wanderung auf die Kampermauer aufgebrochen. Eine Wanderung die es mächtig in sich hatte, wie sich im Nachhinein heraus stellte.
Über eine Forststraße ging es zum Felssteig Richtung Karlkreuz. Kurz vor den ersten ausgesetzten Passagen machten wir noch eine Pause im Sonnenschein. Um sich auf das noch Folgende einzustellen, schauten wir uns gemeinsam die Wanderkarte an, und machten uns bewusst, dass wir jetzt die Komfortzone verlassen werden. Die Einstimmung sich auf etwas Einzulassen – die Komfortzone zu verlassen, wird uns später helfen.
Der Steig zum Gipfelkreuz und folgendem Hochplateau war wunderschön. Die folgenden Kletterpassagen waren eine schöne Herausforderung für uns alle. Die Kinder und Erwachsenen waren sehr aufmerksam und hatten ausreichend Respekt vor dem Fels.
Zu Mittag waren wir auf der Hochebene und machten ausgiebig Pause.
Jetzt mussten wir eine Entscheidung für die möglichen Alternativen zurück ins Tal treffen. Der gleiche Grat zurück, eine Kuhweide mit Forststrasse oder der Südgrat waren unsere Optionen. Wir entschieden uns für den unbekannten Südgrat Richtung Tal. Ein leicht begangener Weg führte uns zum Ausgangspunkt, des Abstiegs.
Über leichte Felskletterei und einigen kurzen Graten folgten wir den Felsspitzen talwärts. Die Wege wurden immer unwegsamer und verloren sich teilweise. Wir mussten immer wieder vorausspähen, um den Weg nicht zu verlieren.
Der Weg endete nach einigen Höhenmetern bergab vor einem Latschenfeld. Wir kämpften uns durch das Latschenfeld, und verloren bei klarer Sicht und Wanderkarte nie die Orientierung.
Aus dem Latschenfeld heraus folgte eine sehr steile Rinne. An den seitlichen Felsen konnten wir uns festhalten, bis wir an die letzte noch gehbare Stelle unseres Weges kamen.
Vor uns zwei Felsbrüche nach unten, die für uns ausweglos erschienen. Die Sonne nähert sich den gegenüberliegenden Berggraten und es wurde kühler. Nach dem wir uns zirka eineinhalb Stunden talwärts durch felsiges Gebiet kämpften, bliebt uns als einzige Möglichkeit den gleichen Weg zurück zur Hochebene zu steigen. Ich war schwer beeindruckt, dass bei allen die Stimmung nicht kippte, sondern allen klar war, das dies unsere einzige Option war.
Zurück die steile Rinne nach oben, durch das Latschenfeld aufwärts (statt wie zuvor nach unten). Ein Grat nach dem anderen wieder bergauf. Wir passieren die gleichen Felswände und -spitzen zurück zum Hochplateau.
Als wir oben angekommen waren verschwand die Sonne hinter den letzten Bergen am Horizont. Wir schlugen ein, freuten uns an dem Abenteuer und verabschiedeten uns von der Sonne. Wir waren dankbar für das Abenteuer auf das wir uns eingelassen haben, und dem Ausgang.
Über die Kuhweide und folgender Forststrasse ging es jetzt endlich talwärts, wo wir in völliger Dunkelheit wieder beim Auto angekommen waren.
Entscheidend für die Wanderung, weit außerhalb der Komfortzone, war die Einstellung der Erwachsenen. Die Stimmung kippte nie, und wir waren stehts zuversichtlich und achtsam in jeder Situation. Dies ermöglichte auch unseren Kindern diese Wanderung als eine schöne Erinnerung abzuspeichern.
Zu Beginn unserer Wanderung, beim ersten Einstieg in die ausgesetzte Gratwanderung, entschieden wir uns im Kreis um die Wanderkarte auf den Tag einzulassen. Mit dieser Entscheidung konnte unser ganzes Potential für den Erfolg der Wanderung positiv beitragen.
Wir alle sind bei diesem Ausflug außerhalb der Komfortzone gewachsen, weil wir uns drauf eingelassen haben. Danke, für diese Zeit!
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